Lions Club Schorndorf

19. Lions Benefizgala in Schorndorf

19. Januar 2023

Die Barbara-Künkelin-Halle drehte sich vergangenen Sonntag wieder im 3/4 Takt: Unter dem Motto „Dr` fesche Edi“ präsentierten die Musiker der originalen Strauss Capelle Wien in ihren traditionellen roten Fräcken und mit ihrem beliebten und charmanten Chefdirigenten Rainer Roos Walzermusik, komponiert vor allem vom jüngsten Sohn Eduard des Johann Strauß Vater. Das Nesthäkchen („Edi“) war besonders gutaussehend („fesch“) und wollte zunächst in den diplomatischen Dienst. Sich der Familienraison fügend, schlug er dann aber ebenfalls eine musikalische Laufbahn ein. Das war für ihn nicht einfach, wurde er seinerzeit vor allem an den Erfolgen seiner älteren Brüder gemessen. Am Sonntag wurden auch Werke der Brüder Johann (Sohn) und Jakob aufgeführt. Dem Schorndorfer Publikum wurde damit vor Augen geführt, dass sich „Dr` fesche Edi“ durchaus mit den beiden messen konnte: Sein Repertoire reicht von dem im wörtlichen Sinne mit Pfiff gleich zu Anfang vor Ort präsentierten Stück „Bahn frei!“ im Militärmusikstil, über „Ausser Rand und Band“, eine schmissige Polka, bis hin zu dem eher leicht gehaltenen „Liebeszauber“. Alleine weiter präsentierte Titel wie „Fesche Geister“ oder „Ehret die Frauen“ zeugen von der kreativen Bandbreite des Komponisten Eduard Strauss. Das gilt auch für „Luftig und duftig“, bei dem nach dessen Vorgaben der Titel als Refrain von den Orchestermitgliedern gerufen wird. In Fortführung dieses Einfallsreichtums haben die gut gelaunten Musiker am Sonntag aus dem „Luftig und duftig“ kurzerhand ein „Lustig und durstig“ gemacht.

Auch in diesem Jahr ist es Rainer Roos gemeinsam mit dem Lionsclub Schorndorf gelungen, mit einem ganz besonderen Gast einen weiteren musikalischen Leckerbissen zu bieten: Die aus Kroatien stammende und vielfach mit international dotierten Preisen ausgezeichnete Sängerin Josipa Bainac begeisterte in der Darbietung diverser Wienerlieder vor allem mit einer klaren, schönen und kraftvollen Stimme. Auch wenn sie als Sopranistin gilt, verfügt sie über eine beeindruckende stimmliche Reichweite, gerade auch in den Stimmlagen Mezzosopran und Alt. Die attraktive junge Sängerin, in Freude versprühender goldglänzender Abendgarderobe gekleidet, überzeugte aber nicht nur mit ihrer Gesangskunst und ihrem schauspielerischen Talent – beim Stück „Meine Lippen, sie küssen so heiß“ von Franz Lehár wagte sie sich ins Publikum und flirtete charmant mit Zuschauern. Dem durch eine kroatische Lions-Organisation ermöglichten Stipendium hat Josipa Bainac einen wichtigen Teil ihrer Gesangsausbildung zu verdanken. Dafür bedankte sie sich vor Ort mit einem Lied aus ihrer Heimat Kroatien als Zugabe.

So schloss sich der Kreis zu dem vom amtierenden Lionspräsidenten Joachim Ebner in seiner kurzweiligen Ansprache geforderten Miteinander, das gerade in diesen schwierigen Zeiten so wichtig ist. Deshalb gilt neben den Künstlern und den Organisatoren Helmut und Inge Käser der Dank auch den Sponsoren, die nicht nur aus Schorndorf und Umgebung, sondern aus dem ganzen Remstal und auch aus Stuttgart kommen. Entscheidend aber ist das über die Coronazeit hinaus treue und interessierte Publikum – ohne dessen entscheidenden Beitrag zum Miteinander wäre die Förderung sozialer Projekte in Schorndorf und Umgebung durch die Lions nicht möglich!